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Paradies am Ostufer der Müritz

Erlebnis Landschaftspflegehof Müritzhof

Im nordwestlichen Bereich des Müritz-Nationalpark liegt der 300 ha große Landschaftspflegehof Müritzhof. Er ist Teil der rund 6% umfassenden Pflegezone des 1990 ausgewiesenen Müritz-Nationalparkes. In ihr soll durch zielgerichtete Pflegemaßnahmen die typische Vielfalt von Flora und Fauna der Hutungslandschaft erhalten werden.

Der Müritzhof im 19.Jahrhundert

In den Jahren 1798 - 1834 begannen die Regulierungsarbeiten von Elde und Havel, in deren Folge die Elde- Havel Wasserstraße entstand. Die damit in Zusammenhang stehende Wasserspiegelabsenkung um 1,50 m hatte zur Folge, dass weite Teile der Müritzterrasse trocken fielen. Dabei frei werdende Tonvorkommen, ermöglichten der Stadt Waren 1848 auf diesen Flächen die Ziegelei Müritzhof, die Steine, Fliesen und Rohre produzierte zu errichten. Über den Ziegeleigraben wurden diese auf dem Wasserweg in die Stadt Waren gebracht. In Zusammenhang mit Produktionssenkungen der Ziegelei begann in den Jahren 1880-1890 die landwirtschaftliche Nutzung der Flächen um Müritzhof. Eine Warener Weidegenossenschaft setzte einen Koppelwart ein, der in ihrem Auftrag das Vieh hütete. Etwa 300 Jungrinder und Pferde weideten auf den etwa 500 ha umfassenden Flächen. Im gleichen Zeitraum begannen die sandigen Äcker auf Grund der Wasserspiegelabsenkung auszutrocknen und wurden mit Kiefern aufgeforstet. Durch die zunehmende landwirtschaftliche Nutzung der Wiesen als Weideland, entstand das typische Landschaftsbild der Hutungslandschaft. Ausgedehnte Weideflächen mit einzelstehenden Kiefern und Eichen prägten das Bild um den Hof. Durch die zunehmende Unwirtschaftlichkeit der Ziegelei wurde diese 1901 geschlossen, wodurch die Flächen einer ausschließlichen land - und forstwirtschaftlichen Nutzung unterlagen.

Die Geschichte des Naturschutzes am Ostufer der Müritz

Der außerordentliche Brutvogelreichtum machten das Gebiet bereits Anfang diesen Jahrhunderts bekannt. Auf Betreiben des Wareners Karl Bartels erfolgte 1931 die Ausweisung einer Vogelfreistätte. Jagdliche Interessen verhinderten jedoch die Eintragung des Schutzgebietes in die Liste deutscher Vogelschutzgebiete. Erst vier Jahre nach Beendigung des zweiten Weltkrieges erfolgte die Gebietssicherung von 4832 ha als Naturschutzgebiet "Ostufer der Müritz". Die Flächen wurden während diesen Zeitraumes weiterhin landwirtschaftlich genutzt. Ab 1952 wurden jedoch Teile der Koppeln aus der Bewirtschaftung herausgenommen, um dem in den dreißiger Jahren beobachteten Brutvogelrückgang entgegenzuwirken.
Die nun einsetzende Verbuschung bewirkte jedoch das Gegenteil, wodurch Brutgebiete verloren gingen. Die eingestellte landwirtschaftliche Nutzung hatte einschneidene Veränderungen der bis dahin durch menschliche Nutzung geprägten Landschaft zur Folge. Aus diesem Grund wurde 1959 die Beweidung wieder aufgenommen. Durch auftretende veterinärhygienische Probleme bei den vorhandenen Tierarten musste jedoch kurze Zeit später die Nutzung auf einigen Teilflächen insbesondere im Bereich des Spuklochs erneut eingestellt werden. Um die erforderlichen Pflegearbeiten fortsetzen zu können, wurden seit 1969 skandinavische Fjällrinder für diese Aufgabe genutzt. Neun Rinder dieser widerstandsfähigen Rasse wurden zum Aufbau einer Herde angeschafft. Heute weiden am Ostufer sechzig dieser weltweit nur noch 1000 Tiere umfassenden Rinderrasse, die damit zu den vom Aussterben bedrohten Haustierrassen gehört. Besondere Bedeutung erlangte das Gebiet mit dem Umbau der Hofgebäude zur Zentralen Lehrstätte für Naturschutz der DDR.

Diese Einrichtung, die als erste und lange Zeit einzige Schulungsstätte dieser Art in Deutschland am 19.September 1954 den Betrieb aufnahm, machte Müritzhof über Deutschland hinaus bekannt. Die ehemalige Staatsjagd der DDR, die etwa 20.000 ha des heutigen Nationalparkgebietes beanspruchte, bezog die Flächen des Naturschutzgebietes 1970 in ihre Bewirtschaftung mit ein in deren Folge Betretungsbeschränkungen die Arbeit der Lehrstätte erschwerte. Auf Betreiben der Staatsjagd, wurde die Schulungsstätte 1989 an den südlichen Stadtrand von Waren verlegt. Die politischen Veränderungen im Herbst 1989 ermöglichten ein Jahr später die Ausweisung des 322 km² umfassenden Müritz-Nationalpark, die heute zum Hof gehörenden Flächen wurden als Pflegezone ausgewiesen. Große Teile des ehemaligen Naturschutzgebietes "Ostufer der Müritz" bilden heute einen Teil der Kernzone des Nationalparks und unterliegen damit dem höchsten Schutzstatus entsprechend dem Bundesnaturschutzgesetz. Mitarbeiter der Nationalparkverwaltung übernahmen die Bewirtschaftung der Flächen. Die inzwischen zur Landschaftspflege eingesetzten Gotlandschafe, einer ebenfalls sehr widerstandsfähigen Tierrasse, wurden zusammen mit den Fjällrindern von Ihnen betreut um den Betrieb aufrecht zu erhalten.

Der Müritzhof heute

Im Januar 1993 übernahm die Lebenshiffswerk Waren gGmbH die Gebäude und Flächen. Als Teileiner Werkstatt fürbehinderte Menschen, begann der Aufbau des Landschaftspflegehofes, auf dessen Flächen auch künftig Fjällrinder, Gotlandschafe und Shetlandponys weiden sollten, um den Landschaftstyp "Hutweide" zu erhalten. Durch die gezielte Beweidung in Verbindung mit mechanischen Pflegearbeiten wird versucht, der einsetzenden Sukzession auf den Flächen entgegenzuwirken und die botanische Vielfalt der Hutung zu fördern. Durch die Einbeziehung bereits verbuschter, verschilfter und bewaldeter Flächen in das Hutweideregime, werden Bedingungen geschaffen , die z.B. auch bodenbrütenden Vogelarten die notwendigen Lebensräume sichert. Einer der größten Kranichrast- und Schlafplätze im Binnenland Mecklenburg / Vorpommerns wird damit gesichert. Jedes Jahr im Herbst versammeln sich hier etwa sieben- bis zehntausend Kraniche, um sich auf ihren Flug in die Winterquartiere vorzubereiten.
In den vergangenen Jahren wurden die Gebäude vollständig rekonstruiert.

Führungen um Müritzhof

Wanderung um den Müritzhof - Auf einer dreistündigen Wanderung, ausgehend vom Müritzhof und in Begleitung eines Nationalparkführers erhalten Sie einen Einblick in das Gebiet und seine Geschichte.

AUSGANGSPUNKT: Müritzhof
Termine: dienstags, 11.00 Uhr / Mai, Juni und September

DAUER:
  ca. 4 Stunden, ca. 3 km Wegstrecke
PREISE: Erwachsene 18,00 €, Kinder 7-15 Jahre 8,00 €
TEILNEHMERZAHL: mind. 8 Personen
VERANSTALTER: Nationalparkservice Müritz 0049 (0)3991 668 843

Besuchergruppen ab10 Personen können sich außerhalb der angegebenen Termine und Öffnungszeiten des Gasthofes ( November- März) zu einer Exkursion und Bewirtung anmelden.

Der Gasthof auf dem Müritzhof - Regionale Küche, Wild- und Fischspezialitäten

Öffnungszeiten der Gaststätte:

01.04. bis 30.04. täglich 10.30 - 16.00 Uhr
(auch an den Feiertagen)

01.05. bis 13.09. täglich 10.30 - 17.30 Uhr
(auch an den Feiertagen)

14.09. bis 31.10. täglich 10.30 - 16.00 Uhr
(auch an den Feiertagen)

In der Zeit von November bis Ende März ist der Ausschank geschlossen.

Anmeldung Besuchergruppen ( auch in den Monaten November- März möglich)

Wichtiger Hinweis :
Der Müritzhof ist nicht mit dem eigenen Kraftfahrzeug erreichbar. Letzte Parkmöglichkeiten sind die Parkplätze an den Eingangsbereichen zum Müritz-Nationalpark in Federow und Waren. In der Nationalparkinformation in Federow können Sie Fahrräder ausleihen und von dort in etwa 45 Minuten den Landschaftspflegehof erreichen. Ihre Fußwanderung sollten Sie gegen 8°° Uhr an diesen Eingangsbereichen zum Nationalpark beginnen, um den Treffpunkt zur Führung pünktlich zu erreichen. Eine Kutschfahrt zum Müritzhof können Sie telefonisch auf dem Landschaftspflegehof erfragen.

Lebenshilfswerk Waren gGmbH
Landschaftspflegehof Müritzhof
Mo. - Fr. von 8.00 - 15.00 Uhr
Tel.: 03991 / 61154-0
Fax: 03991 / 61154 - 15
E- Mail:info@müritzhof.de

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